Tansania

Gerda Falke schöpft die Inspirationen für ihre Malerei aus dem Reisen im Alltäglichen und den Reisen, die sie in ferne und fremde Kulturen führen.So entstehen u. a. Werkzyklen zu Themen wie: Musik, Fahrrad, Architektur, Portrait  und  Landschaft. Die aktuelle Ausstellung „KARIBU-TANZANIA“ zeigt großformatige Malerei, die geprägt ist durch Eindrücke und Erfahrungen, die die Künstlerin während einer Reise durch Tansania im Jahr 2014 gesammelt hat. Sind die Motive der Künstlerin sonst im Zwischenreich von konkreter Darstellung zu gegenstandslosen Malerei angesiedelt, sind die Afrikabilder sehr konkret-präsente Interpretationen einer für sie neuen Welt. Ein reizvolles Wechselspiel findet hier besonders bei den Tiermotiven statt. Die Zebras werden von der Künstlerin mit ihren Fellmustern in Zeichnung und Malerei quasi „erforscht“. Es sind die unendlich mannigfaltigen Formen und Farben der Natur von denen die Künstlerin besonders fasziniert scheint. Der See im Ngorongorokrater ein Diptychon, wird in einem zarten, magentafarbenen Morgenlicht dargestellt; erst bei näherer Betrachtung kann man die im Wasser stehenden Flamingos erkennen. Himmel und See scheinen hier zu verschmelzen. Ummittelbar lässt uns die Künstlerin an ihrem Blick und ihren Empfindungen teilhaben. Collagenartig werden auf Märkten gefundene Stoffe in die malerische Arbeiten eingebunden. Die Arbeit „…STALKING…“ reflektiert die problematische Seite der Schaffung eines  Abbilds mittels Fotografie. In vielen afrikanischen Kulturen kommt dies dem Raub der Seele gleich. Gerda Falke fokussiert zwei bunt gewandeten Frauen. Sie tragen in traditioneller Weise ihre Waren auf dem Kopf. Gebannt von der Farbigkeit dieser Arbeit, entwickeln sich für die Betrachter/innen die Figuren auf den zweiten Blick; ein Werk das die Sensibilität und den Respekt der Künstlerin in der Begegnung widerspiegelt.

„Fremd und doch nah“, könnte man die Bilder in ihrer Gesamtheit beschreiben. „KARIBU-TANZANIA“ ein wirklich passender Titel für diese Ausstellung, in der aus einer beeindruckenden Fülle an einzelnen  Eindrücken von der Künstlerin etwas ganz Neues zusammengefügt wird.

Oder, um Martin Buber zu zitieren:  „Alles wirkliche Leben ist Begegnung“

KARIBU TANZANIA; …so fern und doch so nah…. von Mesaoo Wrede | Kulturbeauftragte und Galeristin:
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