ENGEL/BEFLÜGELTE WESEN

„Lass mich dein Engel werden, schwach wie ich bin“
(Zit.: Marc Chagall/ 2007, Kunstforum International)

„Manchmal mag es auch uns zumute sein, als würden uns Flügel an Fersen und Waden, zunächst noch unnütz, wachsen. Aber, wenn sie fertig wären, befähigten sie uns zu beflügelten Schritten. Wohin ginge unsere Phantasie, wenn wir solche Flügelschritte machen könnten?“ 
(Zit.: Dr. Ingrid Riedel zu Paul Klees „Unfertigem Engel“/ Engel der Wandlung Dr. Ingrid Riedel, Die Engelbilder Paul Klees, 2002, Verlag Herder Spektrum)

Engel, als Mittler und Botschafter zwischen Himmel und Erde, sind im Oeuvre der Künstlerin ein immer wiederkehrendes, wie äußerst komplex bearbeitetes Thema. Vielleicht sind die Engelarbeiten die Bilder mit den persönlichsten Inhalten. In die Malerei eingearbeitete Porträts ihr nahe stehender Menschen lassen das zumindest vermuten.

„Beflügelt“ taucht in den Titeln als Zusatz wiederholt auf, steht also nicht nur als Kennzeichnung der Reihe, sondern drückt den tiefen Wunsch aus: Die Seele möge sich aufschwingen  aus den Niederungen, die das menschliche Dasein kennzeichnen. Mehr als in ihren anderen Arbeiten weist die Künstlerin damit auf verschiedene Spannungsfelder, wie: Motivation/ Zuversicht/Aktionismus, Glück/Leid und Entstehen/Vergehen, hin.
Beispiele:
„Beflügelte Wesen hier: loslassen“ aus 2010
„Beflügelte Wesen hier: …zwischen Himmel und Erde…“
aus 2010
von Mesaoo Wrede | Kulturbeauftragte und Galeristin: